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Kalkuliertes Risiko, etwas Mut und ein Traum. Der Weg in Richtung europäische Spitze führte mich zum Halbprofitum. Mit welcher finanziellen Strategie ich startete, und welche Lehren ich gezogen habe, erfährst du in diesem TEAM Exklusive Blog.

Im 2020 entschied ich mich, meinen Fokus auf den Laufsport zu legen. Mit dem Ziel, mein gesamtes Potenzial auszuschöpfen und sportlich den Aufstieg an die europäische Spitze zu erlaufen. Dafür brauchte es einen Lebensstil, welcher auf den Sport ausgerichtet ist. Gleichzeitig war mir bewusst, dass meine finanzielle Situation keine Vollprofikarriere zulassen wird. Also ging ich den Weg zum Halbprofi mit dem Plan, so bald wie möglich zum Vollprofi aufzusteigen: 40% Arbeit für die finanzielle Absicherung und 100% Herzblut für den Sport.

Zwischen Risiko und Stabilität

Mit dem Profisport als Ziel, war ich mir um die Risiken des Leistungssports bewusst. Die Hochs und Tiefs wechseln sich bei den meisten Athleten ab. So sah ich meine Chance in der Diversifikation: Ich will meinen Wert als Athlet mit mehreren Standbeinen stärken und meinen Partnern Mehrwerte bieten, welche die üblichen Grenzen eines Sponsorings überschreiten. Dies soll mir ermöglichen, auch in sportlich unbeständigen Zeiten für meine Partner relevant zu bleiben.

Hier stand ich vor meinem ersten Dilemma: Soll ich die Stunden zwischen den Trainingseinheiten zur Erholung nutzen, um noch schneller zu werden, oder soll ich die kostbare Zeit einsetzen, um Mehrwert für meine Partner zu schaffen?

Ich setzte mir deshalb früh eine wichtige Regel: Nebenverdienste müssen mir den Weg ebnen, näher an den Profisport zu kommen. Generell heisst dies, ich muss meine Einnahmen pro Stunde optimieren, und Projekte schaffen, welche langfristig meinen Wert als Athlet und Partner steigern.

Aktuelle finanzielle Effizienz meiner Einnahmequellen, mit dem Ziel höhere CHF/H als der Job zu erreichen.

Spitzensport trifft Unternehmertum

Um die Effizienz zu steigern, braucht es kreative und langfristig gewinnbringende Ansätze. Wie es im Unternehmertum üblich ist, findet man solche vielversprechende Möglichkeiten nicht auf der Strasse. Häufig muss man zuerst investieren, genau wie im Training. Neben dem Lohnausfall habe ich deshalb in den letzten Jahren weitere Risiken in Kauf genommen. Ich habe meine trainingsfreie Zeit in vielversprechende Projekte gesteckt, um weitere Stützen auf meinem Weg zum Profisportler auszubauen. So investierte ich im letzten Herbst rund 150 Stunden in Sponsoring, Projekte und weitere Ideen. Wertvolle Zeit, welche mit etwas Glück und dem richtigen Riecher, meine weitere sportliche Karriere ermöglichen können.

Trial-and-Error

In den vergangenen Jahren testete ich unzählige Ideen, welche manchmal besser, andere Male schlechter funktioniert haben. Ein Beispiel ist mein Onlineshop: Nach den initialen Risiken der Produktbeschaffung und Instandsetzung des Shops, konnte ich mittlerweile meinen Einsatz decken. Ein wichtiger Mehrwert ist für mich, dass ich meinen Supportern mit 30% Rabatt einige grossartige Angebote offeriere und meine Sponsoren ein Plattform bieten kann für gemeinsame Produkte. Doch zu einem festen Standbein hat sich dieser Kanal nicht entwickelt, dafür sind die monatlichen Ertrage zu tief.

Eine vielversprechende Geschichte ist hingegen die Lancierung der Stanserhorn Challenge. Nebst der Positionierung als Coach mit meinen 20 Jahren Lauferfahrung, konnte ich in den organisierten Trainings mehreren Sponsoren eine Plattform bieten.

Runner at first

Während meine unternehmerischen Tätigkeiten zuletzt gewisse Früchte trugen, konnte ich sportlich nicht reüssieren. Meine wirtschaftlichen Pfeiler, welche ich zuletzt aufgebaut habe, halfen mir in den letzten Jahren kurzfristig meinen Traum zu finanzieren, aber die Leistungen sind schlussendlich aussagekräftig, ob eine Profikarriere realistisch ist. Dank meinem flexiblen Arbeitsverhältnis und meinen Projekten konnte ich den Herbst nutzen, um die nächsten Monate abzusichern und gleichzeitig eine solide Basis im Training schaffen. Im Frühling wechselt nun der Fokus auf das Halbmarathon-Training, die Erholung und meine Qualifikations-Chance in Berlin am 07.04.2024.