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Ein mutiges Rennen am Fast5000 in Paris wurde mit keiner schnellen Zeit belohnt. Mit 14:28 bin ich zurück auf meinem Leistungsniveau vor meiner Operation. 

Mein letztes Bahnrennen lief ich, als die ersten Karbon-Nagelschuhe auf den Markt kamen – das war im 2020! So freute ich mich, zum ersten Mal in Karbonspikes zu laufen. Zudem wurde der Anlass in Paris in einem neues Format durchgeführt, was mich faszinierte. Der Event gehört zu einer Serie von Langstreckenlauf-Meetings, in welchem der Athlet, aber auch der Zuschauer im Fokus steht. Zuschauer kommen noch näher an die Athleten, können teilweise sogar von Bahn 4 aus anfeuern. Daneben bietet der Anlass ein reichhaltiges Food- und Unterhaltungsprogramm.

Serien, Wetter und Startzeiten

Nach meinem Abstecher auf die Strasse, wurde ich von der Komplexität der Serieneinteilung überrascht. Gibt es eine Einteilung nach Bestzeit oder doch nach Wunschzeit? Für mich gab es schlussendlich die Serie 4 mit einem Start um 18:25. Der Pacemaker dieser Serie hatte die Vorgabe 14:00 zu laufen, was gut mit meiner Zielzeit von 14:10 zu vereinbaren war. Bei der Ankunft in Paris wurde mir aber bewusst, dass zu meiner Startzeit 28°C erwartet werden. Dies ist natürlich suboptimal für schnelle Zeiten. Speziell über 5’000m-Distanz, bei welcher der Grad zwischen heroischer Bestzeit und Einbruch marginal ist.

Eine Frage der Einstellung

Am Wettkampftag muss man diese Umstände ausblenden können. Meine Einstellung war klar, ich bin hier für den Wettkampf und will um den Sieg (in meiner Serie) laufen. Nach dem Startschuss reihte mich in sechster Position ein. Nach einer Runde musste ich aber feststellen, dass lediglich zwei Läufer in Richtung der angekündigten 14:00 anliefen. Der Rest der Athleten waren auf Kurs zu einer Endzeit von lediglich 14:20. Nun stand ich vor dem Dilemma: 10 Sekunden zu schnell oder 10 Sekunden zu langsam als geplant anzulaufen. In einer Splitsekunde entschied ich mich, meine konservative Pacing Strategie zu verwerfen und mir eine Chance auf den Sieg zu geben. Mit zwei 66s-Runden schloss ich die Lücke zur Spitze. Die 3000m passierte ich in der Spitzengruppe, jedeoch schon leicht hinter dem Fahrplan – 8:31. Doch die zwei 66s-Runden machten sich bereits bemerkbar. Ich wusste, dies werden sehr harte fünf Runden. Kurz vor der letzten Runde wurden wir von der Verfolgergruppe eingeholt und mit letzter Kraft konnte ich mich als Sechster in 14:28 über die Zielline werfen.

Zurück auf Basisfitness

Auch wenn der Exploit ausblieb, mit dieser Zeit befinde ich mich in dem Bereich, in welchem ich seit 2016 immer wieder Resultate erlaufe. Somit bin ich wieder auf dem Basislevel angelangt. Nun gilt es, den nächsten Schritte in meiner Karriere zu machen und auf dieser Basis aufzubauen. Da die Priorität weiterhin auf meinem Halbmarathondebüt liegt, wartet nun mein nächstes Höhentrainingslager in St. Moritz auf mich. Anschliessend werde ich Ende Juli noch einmal einen kurzen Abstecher auf die Bahn wagen, um an der Schweizermeisterschaft in Bellinzona über 5’000m zu starten.